Fasten mit mehr Fett – geht´s noch? Ja, geht und ist richtig gesund.
Beim Fasten stellt man sich immer vor, dass man in Askese lebt, einem spindeldürren Mönch aus Tibet gleich, der vielleicht einen Tee trinkt und ansonsten seine Energie aus seiner Spiritualität schöpft. Oder zumindest verzichtet man schmerzhaft auf etwas, was eine Bedeutung für die betreffende Person hat. All das kann man machen. Aber das meinen wir nicht. Wir meinen, dass man für eine gewisse Zeit seine Gewohnheiten ändert und dadurch eine neue Perspektive erlebt.
Wir wollen Euch für das Osterfasten 2021 eine Idee vorstellen, die für 40 Tage den gewohnten Speiseplan ändert. Und dabei spielt Fett eine besondere Rolle. Es soll fetter gegessen werden. Hört sich erst einmal komisch an, stimmts?
Das ist aber kein Witz. Denn es wurde festgestellt, dass die Essgewohnheiten zu sehr auf dem Glaubenssatz beruhen, dass Fett ungesund sei. Und das – so ungewohnt das klingt – stimmt nicht. Der Satz ist sogar todbringend falsch! Es kommt nur darauf an, welches Fett genossen wird. Vom richtigen Fett braucht der Körper dann richtig viel.
Warum Fett?
Die Idee hinter dem folgenden Plan ist, dass durch die Auswahl der Zutaten wenig Kohlenhydrate und mehr Fett und mehr Ballaststoffe aufgenommen werden. Die aufgezählten Fettlieferanten bieten gute Fette, die von den allermeisten Menschen zu wenig konsumiert werden. Diese Fette sind mit all den Fettsäuren und Vitaminen aber essenziell für den menschlichen Körper und Geist. Dies wird hier nicht vertieft, aber die Wirkung von Fetten lässt sich kurz in folgenden Zitaten aus dem Buch „Ran an das Fett“ von Dr. med. Anne Fleck umschreiben:
- Fett ist einer der wesentlichen Bestandteile unseres Körpers und in seinen Bestandteilen in jeder Zelle von uns zu finden. Auch im Hirn – kein Denken ohne Fett. Mit der richtigen Fettzufuhr kann man seinen Körper als Ganzes auf gesund programmieren.
- Fett wärmt, reguliert die Körpertemperatur und schützt unsere inneren Organe.
- Fett hilft bei der Aufnahme lebenswichtiger Vitamine und Mineralien.
- Fett ist elementar für die Produktion von lebenswichtigen Hormonen und Botenstoffen.
- Fett beschleunigt als Makronährstoff den Stoffwechsel und verringert den Hunger durch richtiges „Sattwerden“, wodurch auch die Gesamtkalorienzufuhr verringert wird.
- Fett hemmt gefährliche systemische Entzündungen im Körper, senkt das Thromboserisiko und Herzrisikofaktoren.
- Fett verlängert die Magen-Darm-Passage des Nahrungsbreis und erleichtert dem Verdauungstrakt die Arbeit.
- Fett macht länger satt und zufrieden, glücklich, sexy, schlank und schlau.
Nachzulesen im oben erwähnten Buch, wo es noch ganz viele spannende Erkenntnisse und Tipps gibt. Dort findet man auch viele erwiesene Wirkungsweisen einzelner Öle, die nicht nur gesundes Nahrungsmittel, sondern auch Heilmittel sind.
Dieser Fastenvorschlag bedeutet also keinesfalls Verzicht. Vielmehr soll jeder um einiges Mehr von dem zu sich nehmen, wovor so viel gewarnt wird: Fett – kombiniert mit seinen besten Freunden!
Und hier der Plan
Grundsatz: Keine Quälerei und kein Entzug – versuchen Sie einfach, alles was hier folgt, tatsächlich auszuprobieren und zu kombinieren. Mehr gesunde Vielfalt geht kaum.
Dauer: 40 Tage, vom 17.2. bis 3.4.2021
Zeiten:
Gegessen wird bis maximal 3 h vor dem Schlafengehen und frühestens 12 h danach wieder (Beispiel: Jemand geht um 22 Uhr schlafen. Dann sollte vor 19 Uhr gegessen worden sein. Frühstück darf es ab 7 Uhr am nächsten Morgen geben.) Wer es länger ohne essen aushält, ohne sich zu quälten, der kann auch erst später essen oder mit einem frühen Mittag die Essenphase beginnen. In der 12-stündigen Ruhephase darf Wasser oder Kräutertee getrunken werden.
Mahlzeiten:
Maximal 3 Mahlzeiten pro Tag mit mindestens 3 h Ruhezeit dazwischen. Wer sich unwohl fühlt, kann einen fetten Snack zwischendurch essen. Das ist ernst gemeint. Nüsse und Co. machen schneller satt und das Sattsein hält bei Fettverzehr auch länger an.
Essen und Trinken
Öliges und Fettes:
Im Zentrum der Ernährung stehen für 40 Tage frische und kaltgepresste Öle, nämlich Leinöl, Hanföl, Walnussöl, Schwarzkümmelöl und Kürbiskernöl, gefolgt von Weidebutter, Oliven und Edelbitterschokolade (>70 % Kakao).
Dazu werden jeweils die Lieblingspartner aus der folgenden Liste ausgewählt und nach persönlichem Geschmack kombiniert:
Kerniges:
Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln, Leinsamen/Leinmehl, Hanfsamen/Hanfmehl, Senfsamen, Kürbiskerne (gut geeignet auch für kleine Snacks)
Tierisches:
- Fisch aus nachhaltigem Fang (Hering, Forelle, Krabben, Sardinen, Seehecht, Seelachs) und Fleisch von Rindern und Schafen aus Grasfütterung (Weidehaltung) und vom Wild
- Käse, Quark, Sauerrahm, Naturjoghurt
- Mindestens 2 x Fisch pro Woche
- Vegetarier und Veganer sollten Hanfmehl als Eiweißspender probieren und ggf. Fischöl ergänzen.
Gemüse:
- Nur von diesem, aber davon so richtig viel und immer mit Öl (z.B. Senföl, Hanföl, Leinöl, Kürbiskernöl)!
- Artischocken, Blattsalat, Blumenkohl, Broccoli, Brunnenkresse, Champignons, Chicorée, Endiviensalat, Fenchel, Grünkohl, Ingwer, Karotten, Knoblauch, Kräuter, Löwenzahn, Mangold, Paprika, Radicchio, Radieschen, Rucola, Schalotten, Spargel, Spinat, Spitzkohl, Stangensellerie, Tomaten, Weißkohl, Zucchini, Zwiebeln
Obst:
- Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, Johannesbeeren, Grapefruit, Kiwi, Limette, Wassermelone, Zitrone, Pfirsiche, Birnen, Äpfel, Kirschen – gegebenenfalls eingefroren, nicht eingekocht
- Und dazu beispielsweise Walnussöl…
Kräuter und Gewürze:
- Gemüse-, Hühner- und Knochenbrühe ohne Glutamat
- Basilikum, Pfeffer, Chili, Koriander, Kreuzkümmel, Kurkuma, Majoran, Minze, Oregano, Petersilie, Rosmarin, Salbei, Thymian, Vanillepulver, Zimt usw.
- Hanfmehl, Kakaopulver, Kokosmehl, Mandelmehl, Meersalz, Gerstengraspulver
Getränke:
- Heißes Zitronenwasser
- Mineralwasser
- Kräuter- und Basentee
- Weißer und grüner Tee
- Kaffee
Ein gelungener Fastentag
Wer das alles innerhalb der 40 Tage zu sich nimmt, hat wirklich zu tun. Das sollte also nicht nach Mangel aussehen. Soll es auch nicht. Ganz im Gegenteil: Essen Sie sich zu jeder Mahlzeit satt.
Und so könnte ein gelungener Fasten-Tag aussehen:
7 Uhr ein großes Glas warmes Wasser mit einem Schuss Zitrone
8 Uhr Frühstück (Fett und Eiweiß) mit Katerbower Mühlenmüsli (Mandeln, Walnüsse, Leinsaat (frisch geschrotet), Hanfsaat (frisch geschrotet), Hanfmehl, Gerstengraspulver, Rosinen, ungesüßter Quark, Wasser und 2 Esslöffel Leinöl, Apfel und ggf. Beeren) oder einen Smoothie und dazu Kaffee oder Tee
Trinken!
12 Uhr Fisch, Fleisch oder Käse mit viel Grünzeug und gut fetten, z.B. mit 2-3 Esslöffeln Hanföl
Trinken!
18 Uhr Grünzeug, Eiweiß und Fett – abends eher gedünstetes Gemüse und keine Rohkost; z.B. Tomatensuppe mit etwas Käse und ein Löffel Walnussöl oder Hanföl
Trinken: 30 ml pro kg Körpergewicht, jeweils schluckweise zwischen den Malzeiten
Und abends zum Einschlafen empfehlen wir als geistiges Futter ein gutes Buch: Ran an das Fett, von Dr. med. Anne Fleck, aus dem die Anregungen zu diesem Artikel stammen.
Und Ostern wird dann das Fastenbrechen gefeiert. Ihnen allen eine gute Zeit!
Allen eine wunderbare Fastenzeit! Euer Team vom Luisenhof Katerbow
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